Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik 2020
Der „Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik“ wurde 2020 zum achten Mal seit der Einführung im Jahr 2000 ausgelobt. Damit hat der Solarenergieförderverein Bayern einen der wenigen internationalen Wettbewerbe zu der Schnittstelle von Architektur und Solarenergie über zwei Jahrzehnte hinweg erfolgreich etabliert.
Bewertungskriterien sind architektonische Aspekte, wie Gesamtkonzeption, Integration der Solartechnik in die Gebäudehülle sowie Gestaltqualität und Funktionalität von Gebäude und Solaranlage. Darüber hinaus wird neben deren Ertrag und Effizienz auch der Innovationsgrad von Konzept und Konstruktion berücksichtigt. Schließlich wird auch die Kommunikation der Solaranlagen in der Öffentlichkeit berücksichtigt.
Mit 169 Einreichungen aus 26 Ländern, davon neun Beiträge für den „Preis für studentische Arbeit“, war das Teilnehmerfeld so groß und so international wie noch nie. Es lässt sich feststellen, dass in einem insgesamt sehr heterogenen Feld der gewählten Lösungen auch in der Breite die Qualität der architektonischen Beispiele bemerkenswert ist.
Zur Bewertung der Projekte durch die Jury
In mehreren Runden wurde sukzessive aus den 150 Projekten im Hauptwettbewerb eine „Engere Wahl” an Arbeiten ausgewählt. Am Schluß der ersten Runde verblieben nach eingehender Bewertung der Projekte mit besonderem Bezug zu den Bewertungskriterien 58 Arbeiten im Wettbewerbsverfahren. In zwei weiteren Durchgängen diskutierte die Jury die Beiträge in einem qualitativ hochwertigen Feld insbesondere anhand der gewählten Anlagenlösung mit Bezug zum Gebäude- und Energiekonzept, wobei auch die bespielhaften Impulse für den jeweiligen Gebäudetypus eingehend berücksichtigt wurden. Nach Abschluss dieser Diskussionen verblieben 22 Projekte in der „Engeren Wahl”.
Diese Auswahl an Einreichungen spiegelt neben der hohen Qualität an ganzheitlicher Konzeption sowie Gestaltqualität und Funktionalität bei der Integration der Solartechnik in die Gebäudehülle ein breites Feld an baulichen Umsetzungen wider. Aus diesem hochklassigen Bewerberfeld wählte die Jury nach intensiver Diskussion, mit durchaus auch kontrovers begründeten Einschätzungen, insgesamt fünf Preisträger und sprach für fünf Projekte den (nicht dotierten) Anerkennungspreis aus.
Abschließend widmete man sich den neun Einreichungen beim „Preis
für studentische Arbeit“.
1. Preis
Lycée Technique pour Professions de Santé, Ettelbrück (Fabeck Architectes, Koerich)
2. Preise
Wohnhaus Solaris, Zürich (huggenbergerfries Architekten, Zürich + Ertex Solartechnik, Amstetten)
Tribunal de Paris (Renzo Piano Building Workshop, Paris)
Sanierung St. Wunibald, Georgensgmünd (Ing. Büro Wunram, Georgensgmünd)
powerHYDE, Mathjalgaon (billion Bricks + Architecture BRIO, Mumbai)
Anerkennungspreise
Schlössli, Wohlen (Megasol Energie, Deitingen)
Eishalle Sportpark Bünzmatt, Wohlen (phalt Architekten, Zürich + Planeco, Münchenstein)
Saxum Wineyard Equipment Barn, Paso Robles (Clayton Korte Architects, San Antonio)
Fahrradunterstand VIVA, Liestal (Antonio Stefanelli Architektur, Pratteln)
Solarfaltdach HORIZON, Jakobsbad-Kronberg (dhp technology, Zizers)
Studentischer Preis
Communal Power Plant, Puertollano (Klara Jörg, Universität der angewandten Kunst Wien)
Hier finden Sie die vollständige Wettbewerbsdokumentation als PDF:
Eine schöne Zusammenfassung der Entwicklung im Bereich der gebäudeintegrierten Solartechnik (und der Aktivitäten des SeV in diesem Zusammenhang) findet sich in dem Beitrag von Prof. Roland Krippner in der schweizer Bauzeitschrift TEC21, Ausgabe 6/2021.
Eine gekürzte Version des Artikels findet sich unter:
https://www.espazium.ch/de/aktuelles/architekturpreis-gebaeuudeintegrierte-solartechnik